Pakistan 2016
Story
Welcher Bergsteiger träumt nicht davon einmal in seinem Leben auf freistehenden Granitnadeln im höchsten Gebirge der Erde zu stehen? Die Trango Türme im pakistanischen Baltoro Tal bieten all das was die Hände eines Bergsteiger, Freikletterers und Big Wall Kletterers ins Schwitzen bringt!
Im vergangenen Sommer liefen bereits einige Gespräche über eine Expedition nach Pakistan mit Bergführerkollegen aus Ost- und Nordtirol und die Begeisterung war anfänglich sehr groß. Doch als es konkreter wurde und der Termin näher heranrückte, ließen einerseits die Komplexität und Schwierigkeit dieser Berge und andererseits die angeblichen politischen Unruhen, die Gruppe von fünf auf zwei Teilnehmern schrumpfen – der Haller Lehrer und Bergführer Johannes „Jojo“ Steidl und der Kalser Bergführer und Geologe Vittorio „Vitto“ Messini.
Mitte Juni wurde einiges an Material vorausgeschickt und die etwas lästigen Anträge für Botschaft und Co. ausgefüllt und versendet. Anfang Juni, einige Tage bevor der Flug nun endlich los ging, gab es einen Anschlag auf unseren Zwischenlande – Flughafen, in Istanbul. Das war nicht gerade beruhigend, doch als wir dort ankommen, konnte man eigentlich gar nichts mehr davon erahnen. Einen Tag später sahen wir uns in Islamabad wieder, wo wir von Muhammad Iqbal, dem Chef der Agentur „Shipton Trekking Tours“, freundlich empfangen und ins Hotel geführt werden. Es ist Ende des Ramadam, der muslimischen Fastenzeit und Beginn der Sommerferien – eine Unmenge an Leute setzte sich in Bewegung, was unser Vorwärtskommen um mehrere Stunden verlangsamt. Das Tal das wir am Tag darauf hinauffahren, ist dermaßen voll von Urlaubern und Autofahrern, dass ein kleines Bergsträßchen zu einer dreispurigen Schnellstraße umfunktioniert wird. Als wir uns der Stadt Skardu nähern, nehmen auch die Touristen ab und der Blick auf den Nanga Parbat bringt nun endlich auch unsere Gedanken auf das, wofür wir hierher gereist sind. In Skardu angekommen, eine Stadt so groß wie Lienz, muss unser Koch und Reisebegleiter Shukur noch Einiges organisieren und so geht es erst am übernächsten Tag wieder los. In einem kleinen Jeep fahren wir nun in das Tal hinein aus dem die riesigen Mengen an Schmelzwasser des Baltorogletschers herauskommen. Eine extrem schmale Straße an sehr steilen und instabilen Hängen führt zum Dorf Askoli hinein. Da können wir den Berichten anderer Expeditionen nur zustimmen – eines der gefährlichsten Abschnitte des ganzen Urlaubes ist die Autofahrt. Askoli ist der Ausgangspunkt für alle Unternehmungen im Baltoro Tal und trotzdem noch ein sehr armes Dorf, wo es weder Telefon noch Strom gibt. Die drei Wintermonate ist es von der Außenwelt abgeschnitten und die Bewohner verbringen die meiste Zeit in den Kellern ihrer Häuser. Ein Großteil der männlichen Dorfbevölkerung ist im Sommer mit dem Tragen von Lasten engagiert. Dennoch nur bis zu den Base Camps, denn spezialisierte Hochträger kommen extra aus Nepal herüber für die High Camps an den hohen Bergen. Am Nachmittag werden auch die Träger und die Maultiere für unser Material organisiert und Tag darauf geht es zu Fuß endlich los. Einen dreitägigen Fußmarsch später befinden wir uns nun im Angesicht der Granitriesen. Ähnlich wie das erste mal in Chamonix oder in Patagonien, schaut man ehrfürchtig hinauf, packt den Gucker aus und denkt sich „Boah geil, aber… puuuh“. Als wir im Basecamp ankommen, einem ebenen Platz zwischen Moräne und Felswand mit einem See nebenan, können wir Kollegen aus der Schweiz und Tschechien, die bereits eine Woche früher angereist waren begrüßen. Bald verabschieden sich auch die Träger und die Mulis und wir können mit dem Aufbau der Zelte und Sortieren des Materials beginnen. Zwischendrin schauen wir uns wieder um, Granitwände wo nur das Auge hinreicht und keine kürzer als 500 Meter. Die höchsten Erhebungen sind knapp über 6000 Meter und haben auch Eispilze oben drauf. Obwohl wir schon Vieles über diese Gegend gelesen haben und hunderte Bergsteiger und Kletterer bereits hier waren, ist es für uns schon etwas Besonderes jetzt auch mal pakistanischen Fels angreifen zu dürfen. Wir schieben es daher nicht lange hinaus und klettern am nächsten Tag, 15 min vom Base Camp entfernt am „Sadu Peak“ die Route „Sadu Maso“ (6c, 450m), können aber die letzten Seillängen aufgrund des Regens nicht fertig klettern. Einem Regentag/Rasttag später, schaut der Wetterbericht für die nächsten Tage gut aus und das möchten wir zum Akklimatisieren ausnützen. Am Abend reisst der Himmel auf und wir spazieren die berühmt berüchtigte Rinne Richtung „Trango Tower“ (auch „Nameless Tower“) hinauf. Doch letzterer soll nicht unser morgiges Ziel sein, sondern der kleine Turm östlich davon, der ca. 5400 Meter hohe „Little Trango“. Am späten Abend erreichen wir das leicht angeschneite „ABC“ (advanced base camp), wie es unser Koch, aus den 8000er Expeditionen gewohnt, nennt. Im Grunde nichts anderes als ein großer Block, mit mehreren flachen Plätzchen darunter, wo man gut darunter zelteln kann. Wir befinden uns hier auf Mont Blanc Höhe und können trotzdem halbwegs gut schlafen. Es soll der kälteste Morgen unseres Trips sein. Wir folgen der Rinne weiterhin für einige hunderte Meter und verlassen sie dann bei einer großen nach rechts ziehenden Rampe. Einige Stufen sind vereist, somit benötigen wir Steigeisen und Pickel. Die Kletterei wird zwar nicht schwierig, doch nun spüren wir die Höhe immer mehr. Nicht nur die Lungen machen sich bemerkbar, der Kopf fängt unangenehm zu pochen an. Als wir die Schneide erreichen, wo die mehr oder weniger einzige Route („PM Wall“, 5.10+, 250m) auf den „Little Trango“ startet, steht die Wand zwar schon voll in der Sonne, doch die Risse sind vereist und es es läuft überall das Wasser runter. Wir entscheiden uns etwas weiter oben bei der kleinen Scharte östlich davon einzusteigen, da es dort leichter ausschaut. Nach einer leichten Rampe und einer ungewollten Technolänge befinden wir uns wieder in der Originaltour. Nun folgen drei Kamin- bzw. Offwidthlängen, die mit dem frischen Schnee und Eis alle Tricks von uns abverlangen um überhaupt hinaufzukommen. „Als erste Akklimatisationstour grad recht!“, denken wir uns kopfschüttelnd, als wir am vorletzten Stand ankommen. Die letzen zwei Seillängen sind zum Glück schneefrei und ein richtiger Genuß zu klettern. Noch ein Mal „drübermanteln“ und endlich stehen wir oben auf unseren ersten pakistanischen Gipfel! Im Osten der Great Trango, im Westen der Trango Tower und die Sicht reicht weit bis zu den großen 8000ern wie dem K2, Broad Peak, Gasherbrum usw., wir sind richtig überwältigt. Doch können wir es nicht so lange genießen, da der Kopf doch zu sehr brummt und fangen gleich mit dem Abseilen an. Ein paar Stunden später sitzen wir wieder unter dem ABC Block und quatschen mit den Schweizern, die zum Akklimatisieren heraufgekommen sind.
Das gute Wetter soll ja noch andauern und obwohl wir heute Abend fix und fertig sind, wollen wir morgen unseren Akklimatisationsplan fortsetzen und den Great Trango über die Normalroute angehen. Er soll zwar technisch nicht so schwierig (Hänge bis 50°) sein, stellt aber mit seinen ca. 6250m eine für uns doch noch nie erreichte Höhe dar. Wir brechen früh auf und gehen den gleichen Weg wie gestern bis zur Schneide hinauf. Unser Tempo ist zwar nicht schneller geworden, doch spüren wir die Höhe bis hierher deutlich weniger. Nun trennen sich die Wege und wir folgen einer steilen Rinne in Richtung Hängegletscher. Die Verhältnisse sind hier optimal, Trittschnee und blauer Himmel mit fast null Wind, was will man mehr! Nach oben hin sind immer wieder steile Passagen zu überwinden, auch der Gletscher macht sich ein bisschen anspruchsvoller zu lesen. Nun wird der Trittschnee auch immer mehr zum Pulverschnee bzw. Bruchharsch und das Spur treten immer anstrengender. Jetzt trennen uns nur mehr 200 Höhenmeter vom Gipfel, doch wir müssen uns noch einige Male abwechseln bis wir letztendlich nach 6 Stunden Gehzeit, den kleinen überwechteten Schneegipfel des „Great Trango“ erreichen. „Geil, geschafft!“ wir können es kaum glauben, in zwei Tagen zwei coole Gipfel! Wir genießen den fantastischen Rundumblick über die Unzahl an Berge aller Art bei traumhaftem Wetter, doch sind es keine fünf Minuten, an denen wir uns oben aufhalten, denn der Kopfweh der nach oben hin sich wieder bemerkbar machte, ist zu stark um lange zu verweilen. Somit machen wir uns schnell auf den Rückweg. Wir wussten, dass unser Plan zum Akklimatisieren zwar etwas offensiv sei, aber was soll man machen, wenn das Wetter schön ist und die Motivation hoch ist… Am frühen Nachmittag können wir dann im Base Camp Lake auch schon baden und die Füße nach oben ausstrecken…
Am folgenden Tag ist Sauwetter, somit können wir alles checken und vorbereiten für unseren Versuch auf den „Trango Tower“. Es soll bereits morgen sehr schön sein, doch wir wollen nichts überstürzen und steigen erst am Abend des nächsten Tages zum ABC wieder auf. Die von den weltbekannten deutschen Kletterern Wolfgang Güllich, Kurt Albert und Gef. im Jahre 1989 eröffnete Route „Eternal Flame“ ist unser Ziel. Diese Route führt durch die 700m hohe Südostwand des ca. 6200m hohen „Trango Tower“, ist Der Klassiker im pakistanischen Karakorum und zählt vermutlich die meisten Wiederholungen. Obwohl die Freikletter – Schwierigkeiten für diese Höhe sehr hoch sind (7c+) kann diese Route mit relativ moderaten Schwierigkeiten auch technisch geklettert werden (ca. C1+). Am nächsten Tag steigen wir mit zwei schweren Haulbaugs zur Scharte zwischen Little Trango und Trango Tower auf, denn um überhaupt zum Einstieg der „Flame“ zu gelangen, muss er der Sockel (300m, 7a) überwunden werden. Hier merkt man schon, dass mehr Leute unterwegs waren als am Little und am Great Trango. Überall Fixseilreste aus vorhergehenden Seilschaften weisen uns im unteren Teil den Weg. Nicht das Klettern, sondern das „Haulen“, sprich das Nachziehen der Materialsäcke ist hier oben für uns das Anstrengendste an diesem Tag. Am Nachmittag erreichen wir die sogenannte „Sonnenterrasse“. Hier macht der Berg einen flachen Rücken für ca. 100 Meter, wo sich mehrere Biwakmöglichkeiten ergeben. Nun sind wir froh unser kleines Zelt endlich aufstellen zu dürfen und das schwere Gepäck nicht mehr durch die Wand schleppen zu müssen, denn unser Plan für die „Eternal Flame“ ist durch einen Mix aus technische und freie Kletterei in einem Tag durchzukommen. Während wir unser Travellunch kochen, beobachten wir die Schweizer in der „Flame“ und die Tschechen in der „Slowenenroute“, die sie beide in zwei Tage klettern werden. Obwohl die Nacht kurz wird, brauchen wir in der Früh gar keinen Wecker und spazieren rüber zum Einstieg. Spätestens nach dem Pedelquergang in der zweiten Seillänge sind wir beide Hellwach. Wir blocken den Vorstieg und wechseln uns alle 5 Seillängen, wobei der Zweite mit den Jümars schnell nachsteigt. Nach den ersten Seillängen ist uns bald klar wieso die „Eternal Flame“ diesen Status hat: eine Handrisslänge folgt der Nächsten, das was sich jeder Risskletterherz wünscht! Obwohl uns ein paar gefinkelte oder vereiste Stellen Einiges an Zeit kosten, kommen wir langsam immer höher. Manchmal klemmen die Risse perfekt, doch nach vier oder fünf Züge ist die Pumpe auf gefühlte 200 oben und wir müssen wieder rasten. Spätestens bei den letzen zwei schwierigen Längen, die in Freikletterei den neunten Grand entsprechen würden, ziehen wir vor den Huberbrüdern den Hut, die vor einigen Jahren die Route komplett Rotpunkt klettern konnten. Bevor es flach wird treffen wir die Schweizer, die mit dem Abseilen bereits begonnen haben. Nach einigen Längen „klassischer“ Gratkletterei stehen nun auch wir, nach 14 Stunden Kletterei, bei Sonnenuntergang am Gipfel des „Trango Tower“ oben. Wir können es fast nicht glauben, wir haben es geschafft! Nach 9 Tagen im Base Camp und unser dritter Gipfel – besser konnte es für uns nicht laufen! Ca. 2/3 der Route (ca. 7a C1+ M5) können wir frei klettern und sind durchaus zufrieden. Noch einmal den Rundumblick genießen, tief durchatmen und dann heisst es nochmal volle Konzentration, denn die Dunkelheit bricht bald herein und wir haben noch 700m zum Abseilen mit den Stirnlampen bis zu unserem Zeltlein. Um halb zehn können wir unseren Gurt schon ausziehen, das Abseilen ist bis auf einem „Materialvergesser“ gut gegangen und wir können höchst zufrieden und beruhigt schlafen gehen. Auch die Abseiler am nächsten Tag verlaufen gut und am Nachmittag servieren uns der Koch Shukur und der kitchen boy Ibrahim den gewaltigsten Gipfelkuchen ever!
Die nächsten Tage verlaufen wettertechnisch etwas wechselhaft, doch das ist uns jetzt egal. Am dritten Tag müssen wir uns aber die Vis-a-vis Wand aka. „Uli Biaho Gallery“, eine 350-500m hohe, mit Rissen durchzogene Wand doch mal näher anschauen. An der linken Kante konnte unser Freund Jakob Schweighofer mit seinem Kollegen Florian Derting, die Route „Nilam Nejang“ im Jahre 2013 eröffnen. Ca. 100 Meter weiter links oben wollten wir auch unser Glück versuchen. Obwohl wir doch Spuren von anderen Kletterern finden, können wir in zwei Tagen eine fast gänzlich eigenständige Linie eröffnen. Die Route „Mountain Medicine“ (6c C2, 400m) führt anfänglich über mittelschweres Gelände nach recchts raus, dann über schmale Risse, die leider nur zum Teil freikletterbar waren zu einigen wahnsinns- Finger- und Handrisslängen und schließlich über den Ostpfeiler auf den Gipfel. Somit können auch wir unseren kleinen Stempel in dieser Gegend aufbringen…
Doch es ist erst Halbzeit unseres Urlaubes hier am Trango Gletscher und das Wetter schaut wieder einigermaßen gut aus für die nächsten Tage. Diesmal wollen wir unser Glück am „Uli Biaho“, ca. 6100m versuchen, denn zu imposant ragt er vom Base Camp aus gesehen in die Höhe um nicht in Betracht gezogen zu werden. Wir spazieren über den Gletscher talauswärts um zum objektiv sichereren „Italiener – Zustiegscolouir“ zu gelangen. Doch der Gletscherbruch ist steiler als erwartet und verlangt ein paar Boulderbewegungen bereits in der Früh. Dann beginnt der Aufstieg über eine nie enden wollende Rinne. Im oberen Teil schaut dann unser Ziel langsam heraus und wir erkennen die Aufstiegsroute „schaut gar nicht so steil wie am Nameless aus, das solltma schon packen!“. Guter Dinge steigen wir die immer steiler werdende Schneeflanke hinauf. Die Höhe und die schweren Rucksäcke machen sich auch wieder bemerkbar. Am Ende der Flanke muss noch eine kleine Wächte überwunden werden und dann… dann sind „nur“ noch zwei Seillängen Querung im ca. 60° steilen Blankeis. Das mag fast lächerlich erscheinen für einen Eiskletterer, doch in der Höhe, mit den schweren Beuteln und 1600 Höhenmeter in den Haxen, war das für uns konditionell schon fast grenzwertig. Nach einigen hundert Metern errichten wir letztendlich unser neues „ABC“ und funken runter zum Koch, dass alles gut ist. Langsam bereiten wir das Abendessen vor und schauen uns die morgige Route an, die genau über uns zum Gipfel führt. Es wir dunkel, doch wir sollen beide nicht in den Schlaf finden. Vielleicht war der zehnstündige Zustieg doch zu viel des Guten. In der Früh kommen wir schwer aus den Federn und der kurze Eishang zum Einstieg der Route „Speck“ (700m, 6b A0) hinauf fällt uns schon schwer. Auch das Wetter ist nicht so schön und bei weitem nicht so warm wie am Nameless. Diesmal wollen wir überschlagend klettern, da die Schwierigkeiten nie den siebten Grad übersteigen sollten. Doch bereits in der dritten Seillänge bemerken wir, dass es heute alles andere als optimal ist. Eine Fünferverschneidung ist komplett vereist und äußerst unangenehm mit den Kletterpatschen. Dann heisst es wieder auf Bergschuhe und Steigeisen zu wechseln um eine vereiste Rampe nach rechts raufzukommen. Als Jojo in der daruaffolgenden Länge mit einem Block ein paar Meter abgeht und die Tagline um Einiges verkürzt, sind wir kurz davor umzudrehen. Doch dann kommt doch die Sonne zum Vorschein und unsere Gemüter tauen auch langsam etwas auf. Zwei Seillängen später sehen wir, dass wir zu weiter rechts sind und uns in der „Giordani Route“ befinden… „scheisse… wir müssen ganze 60m wieder abseilen und das obwohl wir heute so langsam sind!“. Am vorletzten Stand wieder angekommen diskutieren wir nochmals die Lage durch und diesmal scheint unser Wetterbericht auch nicht mehr so zu stimmen, wie die Wochen davor. Es ist einfach nicht unser Tag und wir beschließen umzudrehen, ca. 200m unter dem Gipfel des Uli Biaho. Wieder zurück am Zelt, sind wir so müde, dass wir beide sofort einschlafen und heilfroh, dass wir uns so entschieden haben. Im Base Camp haben wir beide als Lektür u.a. eine von Reini Messners „Bibeln“ in der Arbeit – „Der siebte Grad“, da heisst es: „…ein guter Bergsteiger tut sich nicht schwer beim Umdrehen…“, wir haben uns schon etwas schwer getan, aber wenn es wirklich die Bibel wäre, so müsste der Reini auch allwissend sein… Wie dem auch sei, sind wir am nächsten Tag abgestiegen und trotzdem sehr froh es probiert zu haben und am Uli Biaho geklettert zu sein.
Kein Rasttag vergeht ohne an das nächste Projekt zu denken und es dauert nicht lange, stehen wir auch schon wieder am Fuße der Uli Biaho Gallery. Eine Risslinie, die den gleichen Einstieg hat wie die „Nilam Nejang“ und dann nach links abzweigt, ist uns bereits bei der letzten Erstbegehung ins Auge gestochen. Eine Hammer Risslänge folgt in der „Sandwasser & Kasnudeln“ (7a+, 400m) der anderen. Zum Schluss hin wird es immer steiler und man gelangt zu zwei Nameless-like „steep hands“ – Seillängen, die kaum besser sein können. Ein wirklich krönender Freikletterabschluss in einer einzigartigen Bergkulisse, die wir nicht mehr so schnell vergessen werden!
Besonders danken möchten wir Adidas Outdoor, Bergshop.com, Carinthia, Hervis Sports, AustriAlpin, Travellunch, Ortovox, Edelrid, Adidas Eyewear, Arc’teryx, ZAMG.